Die Gemeinschaft Christi (Community of Christ) ist eine christliche Glaubensgemeinschaft innerhalb des Mormonentums, die sich nach 1844 in den USA von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage abspaltete.
Ursprünglich hieß sie Reorganisierte Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Reorganized Church of Jesus Christ of Latter Day Saints, RLDS).
Die Reorganisierte Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Reorganized Church of Jesus Christ of Latter Day Saints, RLDS) wurde in den 1850er Jahren von Mormonen gegründet, die Brigham Young nicht als Propheten anerkannten. Sie waren 1847 nicht wie die Gruppe um Young nach Utah gegangen, sondern im mittleren Westen der USA geblieben, vor allem im westlichen Missouri und im östlichen Kansas, rund um Kansas City. Nach einem guten Jahrzehnt starker Zersplitterung sammelten sie sich schließlich im Jahr 1859 um Joseph Smith III (1832–1914), den ältesten Sohn des mormonischen Kirchengründers Joseph Smith Jr.
Als Gründungstag der Kirche gilt der 6. April 1860, der dreißigste Jahrestag von Joseph Smith Jr.s ursprünglicher Kirchengründung, denn an diesem Tag übernahm Joseph Smith III offiziell die Leitung der Kirche. Zu diesem Zeitpunkt zählte sie 343 Mitglieder.
Mit Missionsarbeit wurde 1863 begonnen, und 1880 hatte die Kirche bereits 10.000 Mitglieder.
Ihr Sitz befand sich anfangs in Plano, Illinois, und danach in Lamoni im Bundesstaat Iowa, bis er 1920 nach Independence im US-Bundesstaat Missouri, unweit von Kansas City, verlegt wurde. Das Hauptgebäude der Kirche war bis zur Einweihung des Tempels in Independence (1994) das 1962 fertiggestellte Auditorium.
Die RLDS hat sich im Jahr 2001 in Gemeinschaft Christi (Community of Christ) umbenannt.
Die Gemeinschaft Christi ist heute mit weltweit ca. 250.000 Mitgliedern die zweitgrößte Konfession innerhalb des Mormonismus im weiteren Sinne und die größte "Prärie-Mormonische" (d. h. Brigham Young und den Exodus nach Utah ablehnende) Kirche.
Zwei Gerichtsurteile, die im Zusammenhang mit der Ablehnung der Polygamie und einem Rechtsstreit um das für den Bau des Tempels vorgesehene Grundstück in Independence entstanden, bestätigten 1880 und 1894 die Gemeinschaft Christi in den USA ausdrücklich als Rechtsnachfolgerin der ursprünglich von Joseph Smith gegründeten Kirche.
Daher ist sie auch im Besitz des Kirtland Temples, des ältesten mormonischen Tempels, und der meisten Manuskripte und anderer persönlicher Gegenstände des Gründers Joseph Smith.
Lehre
Die Gemeinschaft Christi (Community of Christ) erhebt – im Gegensatz zu den anderen im Rahmen des Mormonismus entstandenen Konfessionen – nicht den Anspruch, die allein seligmachende Kirche zu sein. Sie bewegt sich seit den 1960er Jahren vielfach näher an den in der
Ökumene eingebundenen christlichen Kirchen als die
Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ("Mormonen"), lässt in einigen Ländern ihre Priester an gewöhnlichen protestantischen Colleges zu Pfarrern ausbilden, und arbeitet auch in der ökumenischen Bewegung mit. Beispielsweise hat sie die Polygamie von Anfang an abgelehnt, ebenso die
Totentaufe, die Siegelung der Ehen und die anderen Tempelzeremonien. Von Anfang an lehnte die Gemeinschaft Christi im Gegensatz zur Utah-Kirche jegliche Diskriminierung auf Grund der Hautfarbe ab und lehrte die Gleichheit der Menschen aller Rassen Die Frauenordination wurde 1984 eingeführt. Die zwei Tempel der Gemeinschaft Christi, darunter der erste Mormonentempel in Kirtland, Ohio und ein 1994 eingeweihter in Independence/Missouri, stehen anders als die Tempel der Utah-Kirche jedermann offen, und es finden keine geheimen oder besonderen Rituale darin statt.Von Anfang an lehnte die Gemeinschaft Christi im Gegensatz zur Utah-Kirche jegliche Diskriminierung auf Grund der Hautfarbe ab und lehrte die Gleichheit der Menschen aller Rassen Die Frauenordination wurde 1984 eingeführt. Die zwei Tempel der Gemeinschaft Christi, darunter der erste Mormonentempel in Kirtland, Ohio und ein 1994 eingeweihter in Independence/Missouri, stehen anders als die Tempel der Utah-Kirche jedermann offen, und es finden keine geheimen oder besonderen Rituale darin statt.
Von Anfang an lehnte die Gemeinschaft Christi im Gegensatz zur Utah-Kirche jegliche Diskriminierung auf Grund der Hautfarbe ab und lehrte die Gleichheit der Menschen aller Rassen.
Die Frauenordination wurde 1984 eingeführt.
Die zwei Tempel der Gemeinschaft Christi, darunter der erste Mormonentempel in Kirtland, Ohio und ein 1994 eingeweihter in Independence/Missouri, stehen anders als die Tempel der Utah-Kirche jedermann offen, und es finden keine geheimen oder besonderen Rituale darin statt.
Auch das Gottesbild der Gemeinschaft Christi ist klassisch-trinitarisch; ihre Taufe wird daher anders als die Taufe der Utah-Kirche von den anderen christlichen Kirchen als vollgültig betrachtet. Die Gemeinschaft Christi betont vor allem den kommunitarischen und pazifistischen Aspekt der mormonischen Lehren.
Quellen
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